von Christian Kurzeder, gynäkologische Onkologie, Universitätsspital Basel
Glukokortikoide (GK) sind ein wichtiger Bestandteil der Brustkrebsbehandlung. Sie werden bei der Chemotherapie als Wirkstoffe gegen Erbrechen eingesetzt und zur Vermeidung allergischer Reaktionen. Doch GK könnten auch negative Effekte haben. Möglicherweise fördern sie das Tumorwachstum sowie die metastatische Streuung und schwächen die Wirkung von Immuntherapien, die zusammen mit Chemotherapien verabreicht werden. In einer Studie sollen deshalb die biologischen Auswirkungen der Glukokortikoide bei der Therapie des frühen Mammakarzinoms untersucht werden, um die Brustkrebsbehandlung bestmöglich anzupassen.
Derzeit werden nahezu alle Brustkrebspatientinnen, die eine Chemotherapie erhalten, gleichzeitig mit GK behandelt. Doch bei einer speziellen Chemotherapie kann man schon heute auf die Verwendung von GK verzichten. Dies erlaubt es den Forschenden, die Wirkung der GK durch eine Randomisierung zu untersuchen. Das heisst, nur ein Teil der Patientinnen erhält begleitende GK bzw. nur in einer Phase der Chemotherapiezyklen. Anschliessend werden die Nebenwirkungen der Chemotherapie mit und ohne GK erfasst. Ausserdem erfolgt eine Biopsie des Tumors, um die Veränderungen in den Tumorzellen zu untersuchen.
Die Studie wird das Verständnis der potenziell negativen Wirkungen der Glukokortikoide erhöhen und wertvolle Erkenntnisse für die weitere Entwicklung und Verbesserung immunologischer Therapien erbringen.
Fördersumme CHF 45'000
Zusammenarbeit Onkologie und Senologie, Universitätsspital Basel, Onkologie Kantonsspital Baselland (Marcus Vetter)