von Alfred Zippelius, Onkologie, Universitätsspital Basel
Trotz Fortschritten im molekularen Verständnis des Bronchialkarzinoms (Lungenkrebs), insbesondere des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) und neuer Behandlungsansätze speziell im Bereich der Immuntherapie, gibt es kaum Verbesserungen bei der Therapie des lokal fortgeschrittenen NSCLC. In einer kürzlich publizierten Studie (SAKK 16/14) der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) wurde gezeigt, dass bei Betroffenen mit einem lokal fortgeschrittenen NSCLC eine Immuntherapie, die nach der üblicherweise eingesetzten Chemotherapie und vor der Tumoroperation die Prognose deutlich verbessert und es dadurch bei weniger Patientinnen und Patienten zu einem Krankheitsrückfall kommt. Basierend auf diesen Resultaten wird in einer von PD Dr. Sacha Rothschild geleiteten klinischen Studie (SAKK 16/18) der Einfluss einer zusätzlichen Bestrahlung des Tumors zur Stimulation des Immunsystems (immunmodulatorische Bestrahlung) in Kombination mit der spezifischen Immuntherapie mit dem Anti-PD-L1-Antikörper Durvalumab bei Patientinnen und Patienten mit resektablem (chirurgisch entfernbarem) nicht-kleinzelligem Lungenkrebs untersucht. Die Studie läuft seit April 2020 und gehört zu den ersten weltweit, die diesen innovativen Behandlungsansatz verfolgt.
Aufbauend auf dieser Studie sollen immunologische Veränderungen innerhalb des Mikromilieus des Tumors vor und nach der Behandlung untersucht werden. Angestrebt wird ein tieferes Verständnis der in vivo Mechanismen bei NSCLC Patientinnen und Patienten, die mit Durvalumab in Kombination mit einer immunmodulatorischen Strahlentherapie behandelt werden. Ziel ist, die Ansprache oder auch Nicht-Ansprache der Betroffenen auf die Therapie besser zu verstehen und die Behandlung für Betroffene zu verbessern.
Fördersumme CHF 55'000
Zusammenarbeit mit Onkologie, Pathologie, Radioonkologie, Thoraxchirurgie, Tumorimmunologie sowie Expertinnen und Experten vom Kantonsspital Winterthur und Universitätsspital Zürich. Die Studie läuft an insgesamt 14 Schweizer Zentren.