von Simon Müller, Dermatologie, Universitätsspital Basel
Nach einer Stammzelltransplantation (z.B. infolge von Lymphomen oder Leukämie) kann es zu Abstossungsreaktionen kommen. Die Haut ist dabei am häufigsten betroffen. Der Verlauf der Abstossungsreaktion kann sehr schwer sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Neuere Studien zeigen, dass Hautkeime (in der Gesamtheit spricht man vom «Hautmikrobiom»), die symbiotisch auf der menschlichen Haut leben, entzündliche Hautkrankheiten begünstigen, modulieren, aber auch verringern können. Welche Rolle das Hautmikrobiom bei der Abstossungsreaktion spielt - die auch eine Form einer entzündlichen Hautkrankheit darstellt - ist noch gänzlich unerforscht.
Ziel des Projektes ist es herauszufinden, ob und wie das Hautmikrobiom bei der Abstossungsreaktion der Haut eine Rolle spielen könnte. Die Studie sieht vor, Patientinnen und Patienten, die sich am Universitätsspital Basel einer Stammzelltransplantation (allo-HSCT) unterziehen, während eines Jahres nach Transplantation klinisch zu monitoren und Änderungen des Hautmikrobioms zu untersuchen. Hierfür werden Hautabstriche und Hautbiopsien entnommen und unter Einsatz modernster Technologie (Sequenzierung) mikrobiologisch analysiert.
Die Forschungsarbeiten sollen dazu beitragen, das immunologische Verständnis der Abstossungsreaktion der Haut zu verbessern und Hinweise auf neue therapeutische Wege für betroffene Patientinnen und Patienten zu entdecken sowie prinzipiell die Wechselwirkung zwischen dem Mikrobiom und Immunsystem der Haut bei entzündlichen Krankheiten besser zu verstehen.
Fördersumme CHF 100'000 (teilfinanziertes Projekt)
Zusammenarbeit Dermatologie, Hämatologie, Klinische Mikrobiologie