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pp 19-12 Überwachung von Antibiotika-Dosierung mittels Schweissanalyse

von Jens Eckstein, Innere Medizin, Universitätsspital Basel

Eine inadäquate Einnahme von Antibiotika trägt zur Entwicklung bakterieller Resistenzen bei und bedroht damit die globale Gesundheit. Eine Messung der Antibiotikakonzentration ermöglicht eine optimale Einstellung. Dies kann Unterdosierungen (Risiko der Ausbildung von Resistenzen) sowie Überdosierungen (Risiko toxischer Nebenwirkungen) verhindern. Die Überwachung von Antibiotikakonzentrationen bei Patientinnen und Patienten war bis anhin invasiv, teuer und abhängig von spezialisierten Laboratorien, sodass dies nur bei Therapien mit einem schmalen therapeutischen Index (hohes Nebenwirkungsprofil, hohes Risiko für Unterdosierung) erfolgte. Schweiss kann nicht-invasiv von der Körperoberfläche gewonnen werden und enthält ein breites Spektrum an Metaboliten. Aufgrund der aufwändigen Probengewinnung und Analytik wurde Schweiss allerdings bis anhin kaum beachtet. Nach erfolgreichem Nachweis von Antibiotika im Schweiss im Rahmen jüngerer Arbeiten, wird im vorliegenden Forschungsprojekt die Antibiotikakonzentrationen im Schweiss als Marker für die Überwachung bei bakteriellen Infektionen untersucht. Durch die Entwicklung neuer Smartphone-basierter Biosensoren, wird die Analyse des Schweisses auf der Haut, ortsunabhängig und mit Hilfe eines Smartphones möglicherweise schon bald real. Patientinnen und Patienten könnten dann nicht-invasiv und kostengünstig überwacht und Resistenzbildungen sowie gefährliche Medikamentennebenwirkungen verhindert werden.

Fördersumme CHF 40‘000

Zusammenarbeit mit Klinischer Chemie und Departement Klinische Forschung.


Publikationen zum Projekt:

- The Lancet Infectious Diseases, 2023-06-19, https://doi.org/10.1016/S1473-3099(23)00215-3

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